Vita August Horneffer

August Horneffer wurde am 5.7.1875 in Treptow a.d. Rega geboren. Er war ein jüngerer Bruder meines Großvaters Ernst Horneffer. Nach dem Besuch des Bugenhagen-Gymnasiums studierte er in Berlin Philologie und Philosophie. August Horneffer promovierte 1898 mit einer Arbeit über Johann Rosenmüller. Er hatte eine ganz gute Gesangstimme und es wird berichtet, dass er mit meiner Großmutter Hedwig Horneffer geb. Lotze Duette sang. 1899 folgte er seinem Bruder an das Nietzsche-Archiv nach Weimar. Nach einigen „Wanderjahren“ zog August im Jahre 1909 nach München, wo in Zusammenarbeit mit Ernst Horneffer eine lebhafte schriftstellerische Arbeit begann. Die Brüder gründeten die Zeitschrift „Die Tat“. Ernst und August Horneffer übersetzten mehrere Schriften antiker Autoren ins Deutsche. Augusts Hauptschrift dieser Jahre ist das zweibändige Werk „Der Priester“.

Im Jahre 1911 wurde August Horneffer in der Loge „Zum aufgehenden Licht an der Isar“ zum Freimaurer aufgenommen. Auf Anregung des Vorsitzenden des „Vereins deutscher Freimaurer“, Br. Bischoff, verfasste er mehrere freimaurerische Schriften, darunter für den Reclam-Verlag das Buch „Die Freimaurerei“ und das besonders wichtige Buch „Symbolik der Mysterienbünde“. Beide, besonders das letztere, erlebten mehrere Auflagen. Wie sein Bruder Ernst bemühte August Horneffer sich darum, die Kluft zwischen der öffentlichen Kultur und dem Bund der Freimaurer auszufüllen und die Freimaurerei als ein unentbehrliches Glied innerhalb des Geisteslebens des Abendlandes darzustellen. Zu diesem Zweck gründeten die Brüder Horneffer die der Öffentlichkeit zugängliche freimaurerische Zeitschrift „Der unsichtbare Tempel“.

Im Jahre 1923 wurde August Horneffer nach Berlin berufen, um die Zeitschrift „Am rauen Stein“ herauszugeben und die Geschäfte der Großen Loge Royal York zur Freundschaft zu führen. In diesen Jahren entstanden seine weit verbreiteten Bearbeitungen der Fischerschen Katechismen der Johannismaurerei.

Unmittelbar nach der Verbotszeit arbeitete August Horneffer für den Wiederaufbau der Freimaurerei zunächst in Berlin, wo er zum Großmeister seiner Großloge gewählt wurde. Als sich in Westdeutschland die Einigung aller Logen in der Vereinigten Großloge der Freimaurer von Deutschland abzeichnete, sorgte er dafür, dass die in den Westzonen gelegenen Logen der Großloge Royal York sich dem Einigungswerk anschlossen. Nach dem Kriege entstanden u.a. seine Schriften zum „Brauchtum der Freimaurer“ und schließlich seine Autobiographie „Aus meinem Freimaurerleben“.

August Horneffer verstarb am 8.10.1955 in Berlin.

vgl.auch Wikipedia (AH)

vgl. auch Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon Verlag Traugott Bautz GmbH. Band XXX (2009) Spalten 653-663 August Horneffer. Autor: Thomas Mittmann